Niue: Energiezukunft mit Sonnenkraft
Die Pazifikinsel Niue will bis Ende 2025 zu 80 Prozent auf Sonnenenergie setzen und ist dem Ziel so nah wie nie. Was die Energiewende für Klima, Unabhängigkeit und regionale Vorbildwirkung bedeutet, zeigt ein Blick nach Alofi.

Niue: Energiezukunft mit Sonnenkraft
Die kleine Pazifikinsel Niue zeigt, wie Klimaschutz konkret und lokal umgesetzt werden kann. Beim Nationalen Energiesummit 2025 kündigte Premierminister Dalton Tagelagi an, dass Niue auf bestem Wege sei, bis Ende des Jahres 80 % erneuerbare Energie im Strommix zu erreichen. Das Land folgt dabei einer klaren Roadmap aus dem Jahr 2015 – flankiert von gezielten Investitionen in Solaranlagen, Batteriespeicher und eine Modernisierung des Stromnetzes.
Weniger Diesel, mehr Energiesicherheit
In seiner Eröffnungsrede betonte Tagelagi: „Wir wollen nicht ewig von fossilen Brennstoffen abhängig sein.“ Der Weg zur Energieunabhängigkeit sei auch eine Frage der Versorgungssicherheit, besonders angesichts zunehmender Extremwetterlagen. Der Umstieg auf Solarenergie und moderne Speicherlösungen spart nicht nur CO₂, sondern stärkt die Stabilität des Stromnetzes.
Das Projekt wird durch eine Förderung in Höhe von 20,5 Millionen NZD aus Neuseeland und Australien unterstützt. Lokale Beteiligung ist ein zentrales Prinzip: Dorfvertretungen, Frauenorganisationen und Jugendliche wirken aktiv an Planung und Umsetzung mit – ein Beispiel für inklusive Klimapolitik im Inselstaaten-Kontext.
Mehr als Technik: Die Energiewende als Weg zur Eigenständigkeit
Für Niue ist die Energiewende nicht nur ein ökologisches oder technisches Projekt, sie ist auch ein Ausdruck politischer Selbstbestimmung. Durch die Abkehr von importiertem Diesel gewinnt die Regierung wirtschaftlichen Spielraum und Handlungssouveränität. In einer Region, die zunehmend von außenpolitischen Interessen durchzogen ist, setzt Niue damit auf eine leise, aber kraftvolle Strategie der Eigenständigkeit.
Vorbild für den Pazifikraum
Niue beweist, dass auch Kleinstaaten mit klarer Strategie und starken Partnerschaften sichtbare Fortschritte beim Klimaschutz erzielen können. Der Inselstaat zeigt, wie erneuerbare Energie, politische Weitsicht und lokale Verankerung ineinandergreifen und sendet damit ein starkes Signal an den gesamten pazifischen Raum.
Weitere Einblicke und Vergleiche
📽 Mehr zum Kontext: Energie, Souveränität – und Niues Zukunft
Nicht nur die Technik zählt: In der Video-Dokumentation von UNDP (2024) wird deutlich, dass es bei Niues Energiepolitik auch um geopolitische Selbstbestimmung geht. Zwischen wachsender Unabhängigkeit und globalen Machtinteressen steht die Insel vor entscheidenden Weichenstellungen.
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